Biographie Johann Joachim Winckelmann
Johann Joachim Winckelmann
In diesem Kurzreferat möchte ich das Leben des deutschen Kunsthistorikers und Archäologen Johann Joachim Winkelmann in wenigen Sätzen schildern.
J. J. Winckelmann ist am 9. Dezember 1717 in Stendal geboren. Sein Vater war ein armer Schuster, der bis zu seinem Lebensende arm blieb. Sein Schulgeld musste Winkelmann als Chorsänger in einer Klosterschule bestreiten. Während dem Besuch des Cöllnischen Gymnasium in Berlin lernte Winckelmann große griechische Dichter Homer und Pindar kennen.
Seine Studienzeit verlief nicht sehr erfolgreich. Nach dem Studium der Theologie in Halle, wo er auch Vorlesungen der Philosophie und Ästhetik besuchte wendete sich Winckelmann ganz von der Theologie ab.
Weitere Versuche, Mathematik und Medizin zu in Jena studieren, scheiterten. Seine erste Anstellung war ein Lehramt am Gymnasium von Seehausen. Aber auch diese Tätigkeit mißlang: Aufstände der Schüler wegen Überforderung und Streitigkeiten mit Kollegen hielten ihn nicht länger als vier Jahre auf dieser Position. Mit 30 Jahren war Winckelmann ein gescheiterter Mensch.
Mit 31 Jahren kam eine Wende in seinem Leben. Er wurde als historischer Hilfsarbeiter des sächsischen Grafen Bünau auf Schloß Nöthnitz bei Dresden eingestellt. Er hatte eine große Bibliothek zur Verfügung, machte sich mit dem künstlerischen Leben Dresdens bekannt und lernte viele einflußreiche Leute kennen.
1755 erschien das erste Buch Winckelmann's: "Gedanken über die Nachahmung der griechischen Werke in der Malerei und Bildhauerkunst." ...
Winckelmann war ein ungeheurer Leser gewesen. Er besaß das ganze historische und kunstgeschichtliche Wissen seiner Zeit.
Winckelmann fand bildhauerisch-technische Kriterien zur Unterscheidung und Datierung römischer Skulpturen und grenzte das ursprüngliche Griechentum von der römischen Kultur ab. 1755 geht Winckelmann als Stipendiat nach Rom. Vom Bibliothekar des Kardinals steigt er schnell auf zum Präsident der päpstlichen Altertumsverwaltung und zum Fremdenführer Deutscher Fürsten, was ihn weltberühmt macht.
Für Winckelmann wichtiger sind jedoch die unermeßlichen Schätze antiker Kunst in Rom. Er besucht Ausgrabungen in Herculaneum und die Tempel von Paestum.
Er versucht Kunstwerke so zu beschreiben, wie es noch keinem in deutscher Sprache gelungen ist.Das Ergebnis der jahrelangen Arbeiten sind die Beschreibungen der antiker Kunstwerke in "Geschichte der Kunst des Altertums"(1764-1768), das zu seinem Hauptwerk gehört.
Die meisten Kunstbegriffe, die im Klassizismus verwendet wurden, gehen auf die Formulierungen Winckelmann's zurück.
Winckelmann war der erste, der sich die Mühe gemacht hat, zahlreiche antike Denkmäler mit, systematisch zusammenzufassen. Er führt auch den Begriff des Stils ein.
Ludwig Curtius bezeichnet Winckelmann als den "Vater der Archäologie"
Literaturhinweis:
J.J. Winckelmann von Ludwig Curtius in DIE GROSSEN DEUTSCHEN, Deutsche Biographie, Propyläen-Verlag, Berlin, 1956, zweiter Band , S. 147-158
Verfaßt von Viktor Nikulin
Februar 1998Alle Rechte vorbehalten - Veröffentlichung nur mit Genehmigung des Autors